St. Antonius Kirchlein

Mitten auf dem Antoniusplatz im Dorfzentrum von St. Ulrich, zwei Querstraßen von der Pfarrkirche zum Heiligen Ulrich entfernt, steht ein Kirchlein, das dem Heiligen Antonius von Padua gewidmet ist. Der portugiesische Prediger und Franziskaner gilt als einer der 36 Kirchenlehrer der römisch-katholischen Kirche und als Patron der Bäcker, Bergleute, Schweinehirten, Reisenden und Sozialarbeiter sowie mehrerer europäischer Städte.

Eine Kirche an diesem Platz wurde bereits 1430 erstmals schriftlich erwähnt, das heutige Gotteshaus entstand zwischen 1673 und 1676 im Renaissancestil und wurde 1680 geweiht. In den 1980er-Jahren wurde sie von Grund auf restauriert. Die St. Antonius Kirche ist von Weitem an ihrem 29 Meter hohen Zwiebelturm erkennbar, in dem drei Glocken hängen. Ihre schnörkellose Bauweise und das Dachreitertürmchen lassen sie zudem anmutig erscheinen.

Im Innenraum sind die sechs bemalten Glasfenster und die Glasrosette aus dem 19. Jahrhundert sehenswert. Den neuromanischen Hauptaltar schmückte der Schweizer Maler Melchior Paul von Deschwanden. Die Statuen daneben zeigen die Heiligen Ruprecht und Ulrich, Werke von Johannes Vinatzer aus dem Jahr 1684. Die zwölf Ölgemälde über dem Gesims, Szenen aus der Lebensgeschichte des Heiligen Antonius, stammen ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert. Während der Tourismussaison diente die Kirche der evangelischen Gemeinde für ihre Gottesdienste.

Das Kirchlein ergibt mit den Grödner Dolomiten im Hintergrund ein besonders schönes Fotomotiv, vor allem am frühen Morgen und in den Abendstunden.