Pfarrkirche St. Ulrich

Als die Kirche Ende des 18. Jahrhunderts erbaut wurde, war sie noch ein einschiffiger Bau. Durch die Blütezeit des Grödner Kunsthandwerks und die Anfänge des Tourismus wuchs die Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark an. Das Gebäude wurde von 1905 bis 1907 um zwei Seitenschiffe erweitert: die linke Rosari-Kapelle und die rechte Herz-Jesu-Kapelle.

Geweiht ist der Sakralbau der Erscheinung des Herrn (6. Januar) und dem Heiligen Ulrich von Augsburg, auf Latein Uodalricus. Eine Bauernregel zu seinem Gedenktag am 4. Juli lautet: "Regen am Sankt-Ulrich-Tag macht die Birnen stichig mad." Der Heilige gilt als Schutzpatron der Reisenden, Wanderer, Fischer, Weber sowie Winzer und wird unter anderem bei Fieber, Ratten- und Mäuseplagen, Wassergefahr und Überschwemmungen um Hilfe angerufen.

Mit ihren von Längs- und Quergurten begrenzten Flachkuppeln, den gegliederten Wandpfeilern, dem umlaufenden Gebälk der Vorhalle und dem charakteristischen Zwiebelturm ist die Kirche von St. Ulrich in Gröden ein bedeutendes Baudenkmal des Spätbarocks.

Im Inneren schmücken Bilder, Deckengemälde und Figuren den geräumigen Bau. Dazu zählen die riesige Statue des Heiligen Ulrich von Ludwig Moroder dl Mëune, das Altarbild "Anbetung der Könige" von Josef Moroder-Lusenberg und die Figurengruppe der Heiligen Elisabeth mit dem Bettler von Rudolf Moroder-Lenert, die bei der Pariser Weltausstellung 1900 mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Bezaubernd sind auch die kunstvoll geschnitzten Kirchenstühle.